Luxemburg:
Ein ganzes Land an einem Tag
Unser Kurztrip führt uns dieses Mal in eines der kleinsten europäischen Länder, nach Luxemburg.
Wann hat man schon die Möglichkeit, mit nur einer einzigen Übernachtung ein ganzes Land zu besuchen? Mit einem Kurzurlaub in Luxemburg ist das möglich, wobei wir unseren Besuch auf die gleichnamige Hauptstadt beschränkt haben.
Anreise
Luxemburg ist gut von Deutschlands Westen wie dem Ruhrgebiet, Köln, Bonn aus zu erreichen, ab Frankfurt sind es noch gut drei Stunden. Wer aus Süddeutschland anreist und unterwegs eine schöne Zwischenübernachtung einlegen möchte, sollte z.B. Wiesbaden ins Auge fassen. Die Stadt bietet eine Vielzahl an Hotels und mit dem Neroberg ein wunderbares Ausflugsziel (dazu mehr im kommenden Blog).
Bis Trier fahren wir auf deutschen Autobahnen, innerhalb des Landes Luxemburg sind es dann nur noch 45 Minuten bis zur Hauptstadt.
Unser Tipp für den Rückweg; unbedingt tanken! Sogar noch an der Luxemburgischen Autobahnraststätte haben wir rund 20 Cent pro Liter gespart.
Oder noch besser: Luxemburg ist das erste europäische Land, das den kostenlosen Nahverkehr eingeführt hat! In der Grenzstadt Wasserbillig stehen gratis Parkplätze zur Verfügung, per kostenloser Regionalbahn dauert es nur etwa eine Stunde bis in die Luxemburger Innenstadt wo unser Städtetrip beginnen kann.
Übernachten
Die Stadt Luxemburg besticht durch ihre interessante Mischung aus Internationalität – man denke an die Bankenwelt – französischem Flair und bodenständiger Eifler Provinzialtität.
Das merken wir an der vielfältigen Sprachmischung: mit Englisch konnten wir uns immer verständigen, im Restaurant bekamen wir die Französische Karte und die Luxemburger sprechen untereinander einen lokalen Dialekt, das Lätzeburgisch, das sehr ans Trierer Platt erinnert.
All das spiegelt sich in der Welt der Übernachtungen wider. Die großen internationalen Hotelketten, von kleinem bis mittlerem Budget, finden sich in der modernen Bankenvorstadt Kirchberg. Zwar gut angebunden per Tram an die Innenstadt, aber für uns völlig ohne Flair.
Die bessere Wahl für uns waren die Hotels in der Altstadt. Den zentralen Place des Armes kann man meiden, aber jeder andere Ort in der Oberstadt bis kurz vor dem Bahnhof völlig in Ordnung.
Besichtigen
Luxemburg liegt auf einem Hochplateau, von dem man sehr schöne Blicke ins Tal, dem „Grund“, hat. Für einen ersten Überblick starteten wir oben an den Kasematten, eine in den Berg gehauene Festungsanlage, die besichtigt werden kann. Von dort führt uns ein Weg am Rande des Plateaus zunächst Richtung Justizpalast, unseren Blick über das Tal mit seinem kleinen Fluß, dem Kloster und der Altstadt von Grund schweifend.
Kurz bevor wir uns wieder ein Stückchen hinauf begeben, entdecken wir einen auf der Anhöhe gelegenen Pop-up Biergarten. Unser Ziel für heute Nachmittag, mit herrlichem Blick auf das Tal und die Kasematten.
Die erste Brücke, die Passarelle Brücke, die das Tal überspannt, überqueren wir noch nicht, sondern wenden uns rechts weiter bis wir die zweite Brücke über das Tal entdecken, die Adolphe Brücke.
Ein toller Platz, um das perfekte Luxemburg Foto mit beeindruckend großer Nationalflagge zu schießen. Die dem Tal gegenüberliegenden Gebäude, die mit ihren Türmen wie Regierungsbauten aussehen, entpuppen sich als die „Spürkees“, die Luxemburger Sparkasse. Nicht unwichtig im finzanzstarken Luxemburg!
Was wir unterhalb der Adolphe Brücke zunächst für eine Sinnestäuschung hielten, entpuppt sich als nachträglich angebauter Fuß- und Radweg unterhalb der Brücke. Eine Treppe führt uns am Brückenkopf zunächst einige Stufen hinunter, um dann unter der Brückenfahrbahn auf die gegenüberliegende Talseite zu führen. Die Rundbögen der Brücke bilden dabei den Rahmen für unsere Fotos auf die Stadt.
Auf der Sparkassen Seite begeben wir uns wieder nach oben und folgen der Straße, die Innenstadt nun im Rücken, den Bahnhof voraus.
Pariser Flair
Diese Avenue de la Liberté könnte auch genau so in einen Departement von Paris zu finden sein und so führt sie uns dann auch tatsächlich zum „Paräiser Platz“, wo wir eine Tram Station finden, die uns wieder zurück in die Luxemburger Innenstadt bringt.
Apropos Tram: Luxemburg rühmt sich, das erste europäische Land zu sein, das zu 100% den kostenlosen öffentlichen Nahverkehr eingeführt hat. So können wir die zwei Stationen zurückfahren, ohne uns über Tickets, Kurzstrecken oder Tarifzonen Gedanken machen zu müssen, was wir als sehr entspannend empfinden.
Am Justizpalast befindet sich übrigens ein Aufzug, der Besucher bequem vom Tal in die oberhalb gelegene Innenstadt bringt. Wenn man nicht laufen möchte. Unten im Stadtteil Grund erwartet uns ein großer Stadtpark, der kleine Fluss Alzette und ein Spaziergang um die Abtei Neumünster.
Zurück oben in der Innenstadt bummeln wir rund um den Place d´Armes durch die Einkaufsstraßen bis wir recht plötzlich vor einem Stadtpalais im flämischen Stil stehen, das von Uniformierten im protokollarischen Stechschritt bewacht wird – die Residenz des Großherzogs mit Parlamentsgebäude.
Zu Zeiten, in denen der Großherzog nicht in der Stadt weilt, meist in den Sommermonaten, läßt sich der Großherzogliche Palast auch von innen besichtigen. Bitte unbedingt vorab reservieren.